Anders-Reich


Wieder Glück finden

Es ist bestimmt nicht einfach, mit der Behinderung seines Kindes umzugehen, egal, ob diese nun erwartet wurde oder unverhofft kam. Akzeptieren wir die Behinderung, müssen wir uns auch eingestehen, dass es kein normales Leben mit unserem Liebling geben wird - und für ihn keine normale Zukunft. So können Kinder mit geistiger Behinderung  oft keine Regelschule besuchen und arbeiten später nicht auf dem ersten Arbeitsmarkt, sondern in den Werkstätten. Ein Kind mit Spastiken wiederum möchte vielleicht gern Pilot werden, könnte das kognitiv auch schaffen, scheitert aber an den körperlichen Voraussetzungen.

Das allein ist schon traurig genug. Doch darüber hinaus ermüdet uns der tägliche Kampf mit anderen Menschen und Behörden genauso wie die immer wiederkehrende Erkenntnis, dass Inklusion auch hier in Deutschland oft noch immer nicht viel mehr als ein schöner Gedanke ist.

Depressive Verstimmungen an sich erlebt jeder Mensch im Verlauf des Lebens mehrmals. Sie werden ausgelöst durch dauerhaften Stress, Probleme im Beruf oder Privatleben, durch Verluste oder eine Krankheit. Auch "die dunkle Jahreszeit" kann ein Stimmungstief in uns auslösen. Je länger der Zeitraum einer Verstimmung allerding anhält, desto ratsamer ist es, sich ärztliche Hilfe zu holen. Achten Sie da bitte gut auf sich!

Allerdings können wir uns schon vor einer Dysthymie oder Depression selbst etwas Gutes tun und uns darin üben, negative Gefühle durch positives Empfinden aufzulösen. Wie das geht, lesen Sie hier.


Schnell wirksame Stimmungsaufheller

(nach Dr. Doris Wolf)


Die Cheffrage

Wer bestimmt, was wir denken? Richtig. Wir selbst bestimmen, was wir denken und damit auch fühlen. Unsere Gedanken können wir mit etwas Übung jederzeit ändern, den jeder einzelne Mensch kann sein Denken kontrollieren. Jedes Mal, wenn wir uns in einer negativen Gedankenspirale wiederfinden, können wir diese mit einem "STOPP" unterbrechen und sofort etwas Positives denken oder tun.


Die Sichtweise auf das eigene Leben

Ist das Leben ein Kampf oder ein Geschenk, fühlt es sich wie ein Spiel an oder eher wie ein Drahtseilakt? Wie wir unser Leben sehen beziehungsweise empfinden, entscheidet letztlich, was wir fühlen. Auch hier können wir die negative Spirale durch positive Gedanken oder ein positives Erlebnis (wie einen Spaziergang in den Sonnenuntergang hinein) durchbrechen.


Dankbarkeit

Das Gefühl der Dankbarkeit ist eine sehr starke Emotion und leicht zu erzeugen. Was könnte passieren, wenn wir uns im Zorn fragten, wofür wir heute dankbar sein könnten? Richtig, wir würden mindestens eine Sache finden, für die wir dankbar sein könnten (zum Beispiel für unsere Gesundheit), und die Stimmung würde sich aufhellen. Ein positiver Nebeneffekt wäre, dass wahrscheinlich auch der Zorn rascher verflöge als gewöhnlich. Das allein wäre einen Versuch wert, oder?


Körpersprache

Gefühle ändern sich, sobald wir unsere Körpersprache verändern, denn unsere Mimik, Gestik und Körperhaltung beeinflussen alle unsere Emotionen. Darauf baute auch Vera F. Birkenbihl mit einer einfachen Übung auf: Sind wir zornig, wütend oder traurig, sollten wir rasch die Mundwinkel hochziehen und diese Grimasse mindestens 15 Sekunden halten (was gut auf dem Stillen Örtchen geht). Wir können dabei gar nicht anders, als uns besser zu fühlen.


Fragen für gute Laune

Worauf sich unsere Gedanken konzentrieren, bestimmt unsere vorherrschenden Gefühle. Fragen können uns dabei helden, die Gedanken auf etwas Erfreuliches und Positives zu lenken, was wiederum positive Gefühle erzeugt. So könnten wir uns fragen:

  1. Worauf bin ich besonders stolz? Worauf könnte ich stolz sein?
  2. Wofür bin ich dankbar? Wofür könnte ich dankbar sein?

Weitere Fragen finden Sie hier.


Positive Aktivitäten

Wie weiter oben bereits beschrieben, helfen vielfältige Aktivitäten wie Singen, Tanzen oder Spazierengehen uns dabei, sofort positive Gefühle zu empfinden, unabhängig von der Stimmung, in der wir uns eigentlich befanden.


Anstatt negative Gefühle überwinden zu wollen, sollten wir uns also darin üben, diese durch gute Gefühle zu neutralisieren. Denn was wir denken, das sind wir und fühlen wir. Was wir sind und fühlen, das strahlen wir aus. Was wir ausstrahlen, das ziehen wir an. Ob das negativ oder positiv ist, bleibt die Wahl von jedem von uns.

Also: Let`s think positive!


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